Puderzuckerweiße Strände, riesige Palmen, die Schatten spenden, drumherum der Indische Ozean, der in allerlei Türkis- und Blaunuancen leuchtet – hier auf dem Nord Malé Atoll liegt das Luxus-Resort Gili Lankanfushi. Ein Urlaubsdomizil, das – auch für die Flitterwochen – keine Wünsche offen lässt. Nicht umsonst wurde es deshalb gerade bei den TripAdvisor Travellers’s Choice Awards 2018 in die Top 5 der besten Hotels weltweit- und zum  Resort Nummer 1 der Malediven gewählt. Ich zeige euch, was man auf der Insel noch so Schönes machen kann, außer am Strand zu chillen.

Romantik pur: die ersten Vorbereitungen für „Dine under the Stars“.

„No news, no shoes“  – so lautet das Konzept auf Gili Lankanfushi. Direkt bei der Bootsfahrt zur Insel bekam ich deshalb ein hübsches kleines Säckchen gereicht, in dem ich meine Schuhe verstauen durfte. Zugegeben, dieses Paradies bietet sich dazu an, die Beine hochzulegen und einfach mal gar nichts zu machen, selten habe ich einen Ort gesehen, der so perfekt ist, zumindest über Wasser. Wer hier Urlaub macht, muss zwar ziemlich tief in die Tasche greifen, bekommt aber auch einiges geboten und kann sich einmal so richtig von der ganzen Welt und all den Problemen, die es auf ihr gibt, ausklinken.

Fast zu schön, um wahr zu sein: der Strand von Gili Lankanfushi.

Jede Wasservilla hat ihren eigenen Mr. Friday – so heißt der persönliche Butler, der sich um die Wünsche der Gäste kümmert. Angelehnt an den Abenteuer-Roman „Robinson Crusoe“ von Daniel Defoe, in welchem Freitag der treue Gefährte des Protagonisten war, soll hier jeder Urlaubsgast einen zuverlässigen Freund an seiner Seite haben. Sofern er es denn wünscht, denn Privatsphäre wird auf der Insel groß geschrieben.

Bunte Fische und kleine Haie durch den gläsernen Boden im Bad beobachten, auf der Dachterrasse unter Sternen schlafen, schnorcheln gehen oder einen frisch gepressten Smoothie in der Beachbar trinken – die Leichtigkeit des Seins ließe sich ewig so genießen. Doch sobald ihr nach ein paar Tagen richtig entspannt seid, und alle Annehmlichkeiten des Inselparadieses genossen habt, gibt es noch ein paar kleine aber feine Aktivitäten, die ich euch ans Herz legen möchte:

Den Bio-Garten der Insel anschauen
Das Essen im Gili Lankanfushi ist einfach hervorragend – vom Frühstück bis hin zum Dinner – ich bin bekannterweise ziemlich anspruchsvoll was die Qualität und Frische von Speisen angeht, hier kam ich voll und ganz auf meine Kosten. Nicht zuletzt lag das an Harinath Govindaraj, dem Executive Sous Chef, der seit 11 Jahren auf Gili Lankanfushi arbeitet. Harinath liebt seinen Job, und das schmeckt man.

„Ich durfte auf der ganzen Welt Fortbildungen machen,und habe dabei viel gelernt. Doch hier hat es mir einfach immer am besten gefallen“, erzählt er uns mit seinem strahlenden Lächeln, das ansteckend ist. Wenn ihr euch einen kleinen Eindruck von seinen kulinarischen Kreationen machen wollt, schaut einfach mal auf seinem Instagram-Kanal vorbei, ihr findet ihn unter: hari_govindaraj. Mein Food-Tipp: Ihr solltet unbedingt mal seine Herb-Cola probieren oder einen seiner selbst gemachten Raw-Cakes – einfach himmlisch.

„When your staff is happy, you see the happiness in the food“ sagt Küchenchef Harinath Govindaraj.

Harinath zeigte uns den Bio-Garten, der eine Besonderheit ist, denn nur ganz wenige Malediveninseln haben eine eigene Landwirtschaft, die meisten sind komplett auf Importe angewiesen. Umso stolzer sind der Küchenchef und sein Team auf ihre Pflanzen. Bei der Salatbar am Mittag kann sich jeder von der Frische der Blätter selbst überzeugen.

Allen, die gerne mal was Neues probieren und Interesse an der Geschichte von edlen Getränken haben, sei die Gili Tasting Journey empfohlen. Bei dieser nimmt euch ein begeisterter Sommelier mit auf eine kleine Tour über die Insel und ihr dürft fünf alkoholische Getränke (kombiniert mit köstlichen Canapés) an fünf verschiedenen Locations probieren – der Garten ist eine davon, nur so viel sei verraten.

75 Prozent der Salate und Kräuter, die in der Küche verwendet werden, stammen aus eigenem Bio-Anbau.

Eine Korallenkette mit Meeresbiologin Emma basteln
Die Korallen der Welt sind bedroht. Auch auf den Malediven. Schnorchler und Taucher wissen, wie schlecht es um sie steht, denn dort wo es unter Wasser früher bunt und lebendig war, ist es heute vielerorts grau und tot. 2016 gab es wieder ein globales Bleaching-Event, bei dem an den untersuchten Riffen der Malediven 50 bis 90 Prozent der Korallen verblichen oder gestorben sind. Und die Abstände werden immer geringer, so haben die noch bestehenden Korallen kaum Zeit sich zu regenerieren. Deshalb versuchen Wissenschaftler weltweit, eine Lösung für das Problem zu finden. Das größte Problem ist natürlich der Klimawandel. Doch auch im kleinen Rahmen kann etwas getan werden. Auf Gili Lankanfushi gibt es die Möglichkeit, für 140 US-Dollar eine Patenschaft für eine sogenannte Coral-Line zu übernehmen. Dabei handelt es sich um ein festes Tau, in das kleine Korallenstücke eingesetzt werden, um zu wachsen. Als Ausgangsbasis dient dafür zum Beispiel eine bereits bestehende Koralle aus einem Gebiet, auf dem zum Beispiel ein neues Resort entstehen soll. Diese wird entnommen und in viele kleine Stücke zerteilt. Ihre Fragmente werden dann in ein festes Tau mit einem Abstand so eingesetzt, dass sie genug Platz zum Wachsen haben.

Meeresbiologin Emma Bell und ich mit der fertigen Korallenkette.

Jede Coral-Line erhält ihre eigene Nummer. Und das nicht nur, damit Emma Bell ihre Entwicklung über die Jahre wissenschaftlich dokumentieren kann, sondern auch damit die Gäste erfahren, was aus ihrem Projekt geworden ist. Denn jeder Pate einer Coral-Line wird regelmäßig per Mail über den Erfolg informiert. Nach ungefähr drei Jahren werden die Zöglinge dann ins Hausriff verpflanzt. An diesem Prozess teilzuhaben ist ein tolles Gefühl. Und so eine eigene Korallenkette, die man selbst bepflanzt hat, ist ja auch eine schöne Erinnerung an den gemeinsamen Urlaub oder die Flitterwochen.

 

Wichtig für das Wohl der Korallen: die richtige Sonnencreme wählen
Bis zu 6.000 Tonnen Sonnenschutzmittel landen nach Angaben der amerikanischen Meeresbehörde NOAA jedes Jahr auf den hochsensiblen Ökosystemen der Korallenriffe. Auch das erfuhr ich von Meeresbiologin Emma Bell.  Natürlich ist Sonnenschutz wichtig, doch ein Blick auf die Inhaltsliste lohnt sich, denn vor allem Chemikalien wie Benzophenone-3 oder Octocrylen können die (sowieso schon angeschlagenen) Korallen schädigen. Ich persönlich würde euch Produkte von Naturkosmetikherstellern wie Lavera (lavera Sonnencreme LSF 30 UV Schutz ∙ Mineralischer Sonnenschutz ∙ Wasserfest ∙ Schützt sofort ∙ Bio Pflanzenwirkstoffe ✔ Naturkosmetik ✔ Natural Sun Protection ✔ Sonnenschutz 1er Pack, 75 ml) empfehlen, da diese mit mineralischen UV-Filtern arbeiten. Sie weißeln zwar etwas bei der Verwendung, sind dafür aber auch besonders verträglich. Mineralische Sonnencremes von zertifizierten Naturkosmetik-Herstellern sind übrigens auch grundsätzlich frei von Mikroplastik. Am umweltschonendsten wäre es natürlich, komplett auf Sonnencreme zu verzichten und z.B. lange Kleidung im Wasser zu tragen.

Eleganz auf Stegen: das Wasser-Restaurant auf Gili Lankanfushi.

Nachhaltigkeit auf Gili Lankanfushi
4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll landen jedes Jahr in den Weltmeeren. Das hat verheerende Folgen für die Bewohner: mehr als 1 Millionen Seevögel und 100.000 andere Meereslebewesen verenden jährlich durch Plastikmüll. Wenn ihr mehr zu diesem Thema wissen wollt, findet ihr weitere Informationen auf www.wissenschaftsjahr.de – einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Wir alle sind gefragt, etwas zu tun. Das Gili Lankanfushi hat u.a. eine Partnerschaft mit Parley for the Oceans , das ist eine Organisation aus Kreativen, Denkern und Führungskräften, die sich dafür einsetzen, das Bewusstsein über den Zustand unserer Ozeane zu schärfen, und gemeinsam Projekte zum Schutz und Erhalt der Weltmeere auf den Weg bringen. So entstehen aus dem Plastikmüll z.B. neue Produkte wie Schuhe. Das Team von Gili Lankanfushi hat sich außerdem u.a. für Plastik-Recycling-Projekte auf der Nachbarinsel Himmafushi eingesetzt, auf der ausschließlich Einheimische leben.

Auch die Trinkwasser-Gewinnung für die Gäste und das Personal ist auf Gili Lankanfushi nachhaltig: das Meerwasser wird entsalzt, durch Rückosmose in vier Stufen wieder mineralisiert und in Mehrwegglasflaschen abgefüllt. Das ist einer von vielen Gründen, warum das Resort Mitglied bei Green Pearls® ist. Auf dieser Plattform findet ihr ausschließlich Hotels, die sich den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit widmen und dabei trotzdem Wert auf Luxus legen.

Sonnenuntergang vor der Wasservilla – mein Fahrrad wartet schon auf dem Steg.

Mein Reiseführer-Tipp
Ich hatte mir das DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Malediven: mit Online-Updates als Gratis-Download aus der Stadtbibliothek ausgeliehen. Dieser hat mir wegen seiner ausführlichen Informationen zu Natur und Kultur und dem Bildmaterial sehr gut gefallen.

Anreise Malediven
Von Frankfurt aus gibt es Direktflüge nach Malé, z.B. mit Condor. Wenn ihr euren CO₂-Fußabdruck kompensieren möchtet, der durch den Flug entsteht, geht das zum Beispiel über Atmosfair.

Vielen Dank an Gili Lankanfushi, dass ich an dieser Pressereise teilnehmen durfte. Finanzielle Zuwendungen habe ich nicht erhalten.
Fotos: Rebecca Schirge. Fotos von mir: Katja Gutschmidt