Blick aus dem Panoramafahrstuhl. Photo by Mink Joester.
Ziemlich außer Atem vom Erklimmen der 592 Stufen des Gasometers und vom Sonnenlicht geblendet, ergreife ich die Türklinke des Eingangs. Drinnen ist es stockfinster. Meine Augen brauchen ein paar Sekunden, bis sie sich ans Dunkel gewöhnt haben. Dann entdecke ich den Eingang zum Panoramafahrstuhl. Mit ihm gleiten wir langsam hinab und dann sehen wir sie unter uns, die großartige Installation der Erdkugel. Es ist ein magischer Moment, wenn man die Erde das erste Mal so sieht, wie es sonst nur Astronauten tun. Vor kurzem hatte ich das Glück, den Astronauten Reinhold Ewald interviewen zu dürfen. Auf meine Frage, was für ihn der schönste Moment im All war, antwortet er: »Der Blick auf die Erde«. Als ich die Installation anschaue, muss ich an seine Worte denken.
Die Skulptur im Gasometer befindet sich in hundert Metern Höhe. Sie wurde aus Aufnahmen, europäischer und amerikanischer Erdbeobachtungssatelliten zusammengefügt. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat sie für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. Zwölf Hochleistungsprojektoren projizieren die Bilder auf die Kugel, die einen Durchmesser von 20 Metern hat. In der Manege am Boden des Gasometers liegen gemütliche Sitzkissen. Von diesen können wir die riesigen Ozeane und Wüsten sehen, den Wechsel von Tag und Nacht und die Umwälzungen der Erdatmosphäre. Dazu erklingt eine Musik, die einen völlig in ihren Bann zieht. Stundenlang könnte ich hier verweilen.
Wunder der Natur – ein Eldorado für Fans der Fotografie
Doch die Ausstellung Wunder der Natur im Gasometer Oberhausen bietet noch viel mehr: Auf den anderen Ebenen finden wir 150 großformatige Naturfotografien, die absolut beeindruckend sind. »Ist das ein Bild aus einem Science Fiction-Film«? fragt man sich ab und zu, wenn es einem der Fotografen mal wieder gelungen ist, Schmetterlingskokons oder die Augen einer Libelle besonders surreal und kunstvoll abzulichten. Dazu gibt es Tafeln mit spannenden Informationen zu Flora & Fauna. Wusstet ihr, dass sich Wale über eine Distanz von 1.400 Metern verständigen können? Oder dass das Auge einer Libellle aus 28.000 Einzelaugen besteht? Ich jedenfalls erfahre hier so Einiges, das ich noch nicht wusste. Begleitet wird das Ganze von Filmsequenzenaus bekannten Serien wie »Planet Erde«.
Eine tolle Ausstellung für Jung & Alt, die noch bis zum 30. Dezember 2016 geöffnet ist. Zu den Partnern der Ausstellung gehören GEO, WDR 5 und der NABU. Weitere Infos zu Eintrittspreisen und Öffnungszeiten bekommt ihr u.a. bei Oberhausen Tourismus.
»Aufgang ins All«. Photo by Mink Joester.
Meine Tipps zur Ausstellung Wunder der Natur im Gasometer Oberhausen:
-Bringt euch genug Zeit mit, denn es gibt viel zu sehen!
-Wenn es draußen kühl ist, solltet ihr euch warm genug anziehen, denn drinnen kann es echt schattig werden.
– Mit der Ruhr-Topcard bekommt ihr einen freien oder ermäßigten Eintritt bei 140 Partnern der Metropole Ruhr. Das lohnt sich, denn die Karte ist für das ganze Jahr gültig. Mit der Karte ist der Eintritt für die »Wunder der Natur« frei.
-Weitere Tipps von mir zu Aktivitäten rund um Oberhausen findet ihr hier.
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