Playa Cas Abou, Curacao

Es gibt nur wenige Orte auf der Welt, die so schön klingen, wenn man sie sich auf der Zunge zergehen lässt. Curaçao – da denkt man an türkisfarbenes Wasser, weißen warmen Sand unter den Füßen und Cocktails. Stella hat im März eine spontane Winterflucht auf die Karibikinsel begangen und verrät euch hier ihre Geheimtipps für einen Urlaub auf Curaçao.

Fotos: Stella
Text: Stella + Rebecca

Curacao_Karibik

Eigentlich kaufe ich mir vorm Urlaub immer einen Reiseführer, denn das steigert die Vorfreude ungemein. Diesmal war alles anders. Bei dieser Reise haben wir, zwei Mädels Ende zwanzig,  die Dinge einfach mal auf uns zukommen lassen. Auf Curaçao angekommen, mieteten wir uns ein Auto und nur mit einer groben Karte der Insel im Gepäck, wollten wir die tollen Naturstrände und schönen Plätze der Insel erkunden. Wie es der Zufall so will, lernten wir unterwegs einen ortskundigen Deutschen und einen brasilianischen Fotografen kennen, die wir spontan mitnahmen. Das Ergebnis: Nick, der Brasilianer wurde für die kommenden Tage zu unserem persönlichen Fahrer und Reiseführer. Mit ihm erlebten wir eine tolle Zeit, in der wir einen unvergesslichen Roadtrip über die Insel machten. Wir sahen Traumstrände, die das Herz jedes Schnorchel- und Tauchfans höher schlagen lassen, farbenfrohe Häuser und ließen uns von der karibischen Küche verführen. Manchmal ist es halt das genau das Richtige, sich einfach mal treiben zu lassen und zu schauen, was passiert.

Meine sechs ultimativen Must-Sees für einen Urlaub auf Curaçao

1. Naturstrand Grote Knip

Dank Nick haben wir dieses tolle Fleckchen im Westen der Insel gefunden. Im Gegensatz zu den vorwiegend von Hotels erschlossenen Stränden im Südosten der Insel, ist dieser Strand kostenfrei und wird von Touristen als auch von Einheimischen besucht. Wer türkisblaues, kristallklares Wasser mit weißem Sandstrand sucht, ist hier genau richtig. Unter Palmen und Palapas bieten sich auch ein paar schattige Plätzchen, denn die Sonne brennt.

Zum Schnorcheln sind die Naturstrände ebenfalls bestens geeignet. Der Playa Kalki gilt als Geheimtipp für Schnorchler. Selbst wenn man nur eine handelsübliche Schwimmbrille aufsetzt und in Strandnähe ins Wasser hüpft, kann man wunderschöne kleine und große bunte Fische beobachten. An den Stränden Playa Lagun ankern kleine Fischerboote und am Strand Cas Abou kann man entspannt den Tag ausklingen lassen und den Sonnenuntergang genießen.

2. Landhaus Knip

Auf dem Weg zum Strand Grote Knip sind wir an einem alten Landhaus vorbeigekommen und als Fotograf musste Nick die tolle Kulisse natürlich für ein paar schöne Aufnahmen nutzen. Wir haben dann erfahren, dass es sich um das Landhaus Knip (oder in Landessprache »Kenepa«) handelt. Das imposante Anwesen ist nach den Früchten des Kenepatrees benannt. Heute beherbergt es das Museo Tula, ein Museum zu Ehren des Sklavenführers Tula und der Sklaven Curaçaos sowie eine Ausstellung antiker Möbel. Über die Insel verteilt trifft immer wieder auf imposante bunt verputze Plantagenhäuser mit ganz unterschiedlichen Geschichten.

3. Nationalpark Shete Boca

Eigentlich waren wir auf dem Weg zum westlichsten Punkt, aber auf verschlungenen Straßen sind wir beim Nationalpark Shete Boca gelandet. Manchmal ist es doch von Vorteil, wenn man ohne Plan und Karte unterwegs ist, denn man findet die ungewöhnlichsten Orte. Der Nationalpark liegt zum einen direkt an der Steilküste und bildet eine karg und felsig anmutende Mondlandschaft bis hinauf zu einem Berg. Man kommt sich schon klein und unbedeutet vor, wenn man auf schmalen Steinwegen neben dem tosenden Meer entlanggeht. Das Meer bahnt sich seinen Weg durch das felsige Gestein in unterirdische Höhlen. Zusammen mit den Steintürmchen am Wegesrand hat der Ort etwas Magisches an sich. Man kann den Nationalpark auf Wanderwegen unmittelbar an den Klippen erkunden. Falls ihr Lust auf eine Jeeptour mit Schnorcheln in Shete Boca habt, könnt ihr diese auf der Website von rent-a-guide.de* buchen, dort gibt es auch viele andere tolle Touren zum guten Preis.

4. Willemstad – ein Stadtspaziergang

Willemstad ist die Hauptstadt von Curaçao. An unserem ersten Tag auf der Insel sind wir recht spontan in die Stadt aufgebrochen. Mit einer groben Vorstellung, wo die interessanten Plätze sein könnten, sind wir losgezogen. Im Grunde ist die Willemstad recht überschaubar. Sie besteht aus den beiden Stadtteilen Otrabanda und Punda, die durch die Königin-Emma-Brücke getrennt werden. Die Brücke ist eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt, aber eigentlich wirkt sie erst nachts beleuchtet wirklich spektakulär. Es lohnt sich auf jeden Fall entlang der Hafenmauer mit den bunten Kolonialhäusern auf der einen Seite und dem Floating Market auf der anderen Seite zu bummeln. Der Floating Market besteht aus einer Reihe von schwimmenden Booten, die direkt am Kai ihr Obst und Gemüse aus Venezuela anbieten. Daneben schaukeln die lokalen Fischerboote, von denen direkt der fangfrische Fisch verkauft wird – toll!
Unbedingt sollte man sich die Zeit nehmen, um abseits der Haupteinkaufsstraßen in die Wohngebiete einzutauchen. Weg von den vielen Touristen, der großen Kreuzfahrtschiffe, die manchmal die Insel belagern, findet man das ursprüngliche Curaçao.

Verfallene_Villa_Willemstaaad

Immer mal wieder trifft man auf alte verfallene Villen aus vergangener Zeit. Einige imposante Villen aus der Kolonialzeit der Niederländer wurden renoviert, aber es gibt ebenfalls noch verfallene Villengrundstücke direkt am Meer. Wir haben uns das ein oder andere Mal die Nasen an den verschlossenen Eingangstoren platt gedrückt und die tollsten Szenarien ausgemalt, was man aus diesen Schätzchen alles machen könnte.

5. Food-Market Marsche Bieuw

Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, von wem wir den Tipp des local Foodmarket bekommen haben. Fakt ist, dass das Essen einfach fantastisch ist. Ich bin ein großer Fan von frischem Fisch und probiere gerne einheimische Gerichte aus. Der angebotene Fisch kommt direkt vom Fischkutter um die Ecke auf meinen Teller. Lecker!

Man sitzt an einfachen Holztischen in einer von außen unscheinbaren Halle. Verschiedene Garküchen bieten eine gute Auswahl lokaler Gerichte an. Was einem hier täglich zwischen 12:00 und 14:00 Uhr geboten wird, ist eine bunte Mischung aus karibischen Spezialitäten. Für die einheimischen Bewohner Curaçaos als auch Touristen ist das ein herrlich schattiger Treffpunkt am Mittag.

6. Bars und Restaurants – Pietermaai

Zufällig sind wir am zweiten Tag in das schöne Viertel Pietermaai gelaufen. Der niederländische Einfluss ist hier unverkennbar. Die bunten Häuser und die vielen Restaurants und kleinen Bars sind sehr einladend. Vor allem abends ist die Straße mit bunten Lichterketten vor der untergehenden Sonne ein Szene-Treffpunkt. Wir haben uns schnell in das Restaurant Ginger verliebt. Es ist zwar nicht ganz billig, aber die loungige und lockere Atmosphäre ist einfach toll. Und das Essen, eine Mischung aus asiatischer und karibischer Küche, ist sein Geld wert – meinen wir. 🙂 Trotzdem muss man zugeben, dass sich hier wenige Einheimische verirren und das niederländische und amerikanische Publikum deutlich überwiegt.

Vielen Dank für die tollen Urlaubstipps zu Curaçao, liebe Stella! Allen, die nun auch Lust bekommen haben, die Insel selbst zu entdecken, möchte ich die Klimaschutzorganisation atmosfair empfehlen. Mit ihr könnt ihr den CO₂-Fußabdruck eures Fluges berechnen lassen und durch eine Spende kompensieren. Euren Beitrag verwendet atmosfair dann dazu, in den Ländern erneuerbare Energien auszubauen, wo es diese bisher noch kaum gibt, also vor allem in Entwicklungsländern.